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Tödliche Berührung
einer kleinen Qualle
Schon zwei Opfer in Australien


SYDNEY, 15. April. Ein amerikanischer Tourist ist einer tödlichen Miniqualle in Australien zum Opfer gefallen. Der 44 Jahre alte Robert King starb am Wochenende, nachdem er zwei Wochen zuvor in der Nähe des nordaustralischen Küstenortes Cairns die nur daumennagelgroße Qualle berührt hatte. Nach Ansicht von Wissenschaftlern ist dies erst der zweite belegte Todesfall. Im Februar war ganz in der Nähe der 58 Jahre alte Brite Richard Jordan beim Schwimmen mit der Qualle in Kontakt gekommen und kurze Zeit später gestorben. Bei den fast durchsichtigen und daher kaum sichtbaren Tieren handelt es sich um Quallen der Art Irukandji, die nach einem örtlichen Aboriginestamm benannt wurde. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Carukia Barnesi nach ihrem Entdecker Jack Barnes, der nach einem Selbstversuch mit den Tieren auf der Intensivstation behandelt werden mußte.

Die Quallen rufen das sogenannte Irukandji-Syndrom hervor. Etwa eine halbe Stunde nach dem Kontakt, bei dem das Tier aus seinen bis zu 50 Zentimeter langen Tentakeln harpunenartige Giftpfeile abschießt, bekommen die Opfer heftige, von Krämpfen begleitete Schmerzen, müssen sich übergeben, Herzfrequenz und Blutdruck steigen. Es gibt bisher kein Gegengift, Transfusionen und große Mengen von Morphium gegen den Schmerz sind die einzigen Behandlungsmethoden.

In Nordaustralien wird während der Sommermonate grundsätzlich vom Schwimmen im Meer abgeraten, an vielen Stränden ist Baden sogar verboten. Viele Strände sind zwar vernetzt, um andere hochgiftige Quallen abzuwehren, die Maschen sind aber nicht klein genug, um auch die Irukandji-Quallen fernzuhalten. Die Häufigkeit des Auftretens der Tiere ist unterschiedlich, in diesem Sommer hatte es mindestens 200 Opfer gegeben, von denen mehrere nur auf der Intensivstation gerettet werden konnten. Nach Ansicht von Wissenschaftlern ist es möglich, daß schon Hunderte Menschen durch Kontakt mit den Quallen umkamen. Weil im Gegensatz zu anderen Arten keine äußeren Symptome wie Hautrötungen zu entdecken sind, könnte in vielen Fällen irrtümlich ein Tod durch Ertrinken oder durch einen Tauchunfall angenommen worden sein. Die Quallen, die sich von kleinen Fischen und Krustentieren ernähren, gelten noch als fast unerforscht.